Zielepapier 2023 - 2027
Unsere Ziele wurden bei der Delegiertenversammlung der Berlin-Mitteldeutschen Vereinigung am 02.07.2023 in Leipzig beschlossen. Die Delegierten-versammlung ist das höchste Gremium der Freikirche und setzt sich aus den Landesversammlungen der fünf Landeskörperschaften Berlin, Land Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zusammen. Die Mitglieder sind u.a. die gewählten Vertreter/innen der Ortsgemeinden, die gewählten Mitglieder der fünf Landesausschüsse, die Landesjugendvertretern und die PastorInnen. Das beschlossene Zielepapier ist für die Periode 2023 – 2027 gültig.
Selbstverständnis – #wirsindbmv
Wir als Gemeinden in der Berlin-Mitteldeutschen Vereinigung (BMV) leben im Bekenntnis zu Jesus Christus und in seiner Nachfolge. Durch die Wirksamkeit des Evangeliums werden unsere Gemeinden zu heilsamen Orten. Wir teilen die Freude am Leben, nehmen uns der Nöte und Bedürfnisse unserer Mitmenschen an und setzen uns für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung ein. Bei allem guten Wollen bekennen wir auch unsere Unzulänglichkeit und Schuld. Wir leiden zu oft unter Rechtgläubigkeit, Verurteilungen, Misstrauen und Gleichgültigkeit. Damit sich Glaube, Hoffnung und Liebe in unserer Mitte entfalten können, leben wir aus der liebevollen Zuwendung Gottes. Auf Grundlage unserer Werte beschreiben wir im Folgenden Wege, die eine beziehungsorientierte, versöhnende und lebendige Gemeindeentwicklung fördern.
1. Wir bezeugen Jesus Christus als die Mitte unseres Glaubens. (Kol 1, 15-23)
Wir als Gemeinden der BMV fördern vertrauensvolle Beziehungen.
In unseren Gottesdiensten, Predigten, Bibelwochen und sonstigen Veranstaltungen bezeugen wir die Geborgenheit und Sicherheit in Jesus Christus. Wir rechnen mit der Kraft Gottes, die Jesus von den Toten auferweckt hat und lassen uns von IHM her neu beschenken.
In Zeiten von „alternativen Wahrheiten“ bekennen wir Christus als den, der für uns der Weg, die Wahrheit und das Leben ist.
2. Wir leben ein beziehungs- und dienstorientiertes Gemeindeverständnis. (Apg. 2)
Weil Gott den Menschen liebt, geben wir diese Liebe vorbehaltlos an unsere Mitmenschen weiter. In Jesus Christus sind wir ein Leib (trotz unserer Unterschiedlichkeiten) unabhängig von Alter und Herkunft, sexueller Identität und Orientierung sowie Behinderung und sozialem Status.
In unseren Gemeinden schaffen wir Raum für anteilnehmende, rücksichtsvolle und wertschätzende Beziehungen und fördern vielfältiges geistliches Leben. Damit dies gelingt, reflektieren wir unsere Werte und unser Handeln und lassen uns davon leiten und motivieren.
In unserem Glauben und unserer Hinwendung zu den Menschen bereichern wir uns als Christen gegenseitig.
3. Wir leben unsere Gemeinden in die Zukunft. (Mt. 25)
Unsere Gemeinden sind Glaubens- und Lebenszentren mit vielfältigen Lebensräumen. Daher fördern wir u.a.:
Mehrgenerationenkirche
Unterschiedliche Hauskreise, Projekt- und Kleingruppen
Neue Gemeindekonzepte und Gemeindeneugründungen
Wir gestalten unsere Gottesdienste ermutigend und vielfältig. Das drückt sich u.a. aus in:
Festgottesdiensten: Taufe, Abendmahl, Segnung, Ostern, Weihnachten etc.
Themengottesdiensten: Gedenktage, Jahreskreis, Zielgruppen
Digitale oder hybride Gottesdiensten
Wir reflektieren und analysieren unsere Gemeinden und Strukturen und passen sie den aktuellen Umständen an:
Die Wirksamkeit der Gemeinde vor Ort, in Nachbarschaft u. Region (Relevanz)
Das Leitbild der Gemeinde
Das kreative, organisatorische und finanzielle Potential
Wir verstehen uns als Team und stärken die Verbundenheit und Zusammenarbeit:
Wir nehmen uns als Gemeinden, Gemeindeleitungen und Mitarbeitende in unserenKonventen wahr.
Wir lernen voneinander, arbeiten gemeinsam an den Herausforderungen unserer Zeit.
Wir gehen wertschätzend mit allen haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitenden um.
Konflikte untereinander bewältigen wir ohne den Geist des „Misstrauens“ und des „Richtens“.
Freikirchenleitung, Verwaltung, Abteilungen und Gemeinden tragen zur Attraktivität hauptamtlicher Dienste in der BMV bei. Gemeinsam fördern wir:
Wertschätzung aller Angestellten
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Personalentwicklung aller Angestellten
Investition in Studierendenbetreuung und Nachwuchsgewinnung
Wir fördern Kompetenzen und organisieren die Ausbildung von Haupt- und Ehrenamtlichen in allen Bereichen der Gemeindedienste z.B. in
Verwaltung (u.a. Cloud, Datenschutz, Finanzen)
Diakonie, Gemeindeleitung, Seelsorge u. Predigtdienst
Gemeindeaufbau
Gottesdienst und Musik
Adventjugend
Wir gestalten Angebote und fördern Medienschaffende in folgenden Bereichen:
Soziale Netzwerke
Digitale Kirche
Digitale Gottesdienste (z.B. Zoom, Streaming, Podcast)
Aktuelle und moderne Websitegestaltung
Vernetzung Medienschaffender (u.a. MEHRSALZ)
Medienkompetenz
4. Wir suchen der Stadt Bestes. (Jer. 29, 7)
Wir dienen Menschen und lassen sie Barmherzigkeit erfahren, indem wir für sie beten und ihnen zum Segen werden.
Das Prinzip der Teilhabe ist für uns grundlegend. Daher beteiligen wir uns an Netzwerken, die inner- sowie außerkirchlich bestehen und unseren Werten entsprechen. Gleichfalls laden wir zu Mitgestaltung und Mitarbeit bei unseren Projekten ein. Beispiele hierfür sind u.a.:
in Stadt- bzw. Stadtteilprojekten;
bei Nachhaltigkeitsinitiativen;
in überkonfessionellen Gebets- und Arbeitskreisen;
bei interreligiösen Projekten, die u.a. auf Verständigung und Frieden abzielen;
in Hilfsangeboten: z.B. Hospizdienst, Suppenküche, Alltagshilfe, Suchtarbeit,Flüchtlingshilfe.
5. Wir bewahren die Schöpfung. (1. Mo. 2, 15)
Wir leben umweltverträglich und schonen nachhaltig die Ressourcen. Wir schärfen unser theologisches Verständnis von Schöpfung und ökologischer Verantwortung.
Das Konzept „Faire Gemeinde - solidarisch | ökologisch | global“ führen wir bei uns ein. Die Dienststelle und die Abteilungen der BMV werden bis zum 01.01.2025 das Siegel „Faire Gemeinde“ erwerben. Außerdem rufen wir alle Gemeinden der BMV auf, das Siegel „Faire Gemeinde“ innerhalb der Wahlperiode zu erlangen. Die Konvente begleiten und unterstützen diesen Prozess. Die BMV beauftragt hierfür eine/n Ansprechpartner/in.
Zu dieser Thematik bilden wir uns in einer der nächsten Veranstaltungen der Wahlperiode weiter.
6. Wir setzen uns für Frieden und Gerechtigkeit ein. (Röm. 5)
Alle Formen der Verurteilung und Gewalt gegen Andersdenkende, Andersglaubende und Andersseiende lehnen wir ab.
Wir wenden uns gegen Rassismus und Antisemitismus. Wir leben interkulturelle und interreligiöse Begegnungen in einem friedvollen und von Versöhnung geprägten Miteinander.
Wir unterstützen das Konzept des „gerechten Friedens“ und übernehmen Verantwortung zur Bewältigung von Krisen.
Wir stärken das Vertrauen als Grundhaltung.