26. Januar 2023 | Thorsten Hentschke
Ich danke dir, Herr, mein Gott, von ganzem Herzen und ehre deinen Namen ewiglich.
Meine Autofahrt zur Arbeit dauert jeden Morgen etwa eine Dreiviertelstunde. Ganz „oldschool“ unterwegs, höre ich währenddessen meist Radio. Die technischen Möglichkeiten sind heute zwar sehr vielfältig, aber ich mag es, den Berichten zu folgen, und die musikalische Abwechslung ist frühmorgens auch immer willkommen. So gab es im Frühjahr der Coronapandemie eine Berichtsreihe zu Motivationsmethoden in dieser schwierigen Situation, denn gerade durch die Kontaktbeschränkungen und die reduzierten Möglichkeiten gäbe es eine hohe Depressionsrate, die man zu senken versuche. Eine Psychologin erklärte, dass gewisse Routinen erforderlich seien, um einer Depression zu entkommen, und berichtete dann von ihrem Start in den Tag: Noch im Bett liegend, überlegt sie sich jeden Morgen drei Dinge, für die sie dankbar ist. Diese Dinge notiert sie sich anschließend, denn sie dürfen sich nicht täglich wiederholen. Schön, dachte ich, denn eine solche Routine habe ich auch jeden Morgen. Ich freue mich stets auf die Morgenandacht – das Lesen einer Seite dieses Kalenders, das ich mit einem Gebet abschließe, indem ich dem Herrn auch für so einiges Danke sage. Den Kindern bringen wir es schon von klein auf bei, immer schön Danke zu sagen. Manchmal passiert es, dass ein Kind vor Freude über ein Geschenk vergisst, Danke zu sagen. Schließt unsere tägliche Routine auch das Gebet ein? Danken wir immer für die gleichen Dinge oder gibt es auch dort Abwechslung, etwa weil mir etwas ganz besonders am Herzen liegt? Eine gute Bekannte erzählte mir von ihrem Gebetstagebuch, in dem sie sich regelmäßig Dinge notiert, die sie mit Gott besprechen möchte und dann vor ihn bringt. Eine großartige Sache, denke ich bei mir, aber ich bin nicht so der Tagebuchschriftsteller. Eine Kollegin berichtete mir einmal, dass sie sich die Freiheit nimmt, während der Autofahrt mit Gott zu reden und ihm für die vielen Dinge zu danken, die er täglich schenkt. Warum eigentlich nicht, denke ich und schicke gleich ein Dankgebet gen Himmel. Die technischen Möglichkeiten sind unwahrscheinlich groß, doch das Danken funktioniert auch oldschool ganz einfach. Was würdest du heute in dein Gebetstagebuch schreiben? Für welche drei Dinge bist du heute dankbar?
© Advent-Verlag Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung