14. Mai 2022 | Thorsten Hentschke
Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.
Vor geraumer Zeit bot sich mir die Möglichkeit, mit einem Freund ein paar Runden in einem Sportwagen auf dem Nürburgring zu drehen. Dieses Erlebnis warf in mir die Frage auf, in welchem Tempo ich durch mein Leben rausche. Habe ich vielleicht Angst, etwas in meinem vermeintlich kurzen Leben zu verpassen, und versuche daher, alles mitzunehmen? Hetze ich in Höchstgeschwindigkeit von einem Termin zum nächsten? Keine Zeit für Ruhe? Mein Freund ist ein leidenschaftlicher „Racer“ und hat bestimmt schon 10.000 Kilometer auf dem Nürburgring abgespult. Er kennt auf der gut 20 Kilometer langen Strecke jede Bodenwelle und jede Kurve und weiß sie zu fahren. In der ersten Runde drehte sich Olaf zu mir und meinte: „Thorsten, du musst dir keine Sorgen machen! Ich bremse!“ Reflexartig hatte ich viel früher als mein Freund versucht zu bremsen, dabei hatte ich doch gar kein Pedal … Kenne ich den Bremspunkt in meinem Leben? Nehme ich wahr, wo Gott mir Einhalt gebietet, oder muss ich immer bis an die Grenze gehen? Halte ich mich an die Regeln, an die jeder „Fahrer“ gebunden ist? Rennautos werden immer schneller. Genauso fällt es uns teilweise schwer, mit dem Tempo unserer Mitmenschen mitzuhalten. Kenne ich meinen Vorrat an Energiereserven? Achte ich auf die Warnzeichen meines Körpers und meiner Psyche?Olaf hielt nach zwei Runden an und bat mich, den Reifendruck auf 2,1 Bar zu reduzieren. Mir war nicht bekannt, dass man bei warmen Reifen den Druck senken sollte. Auch im Leben müssen wir manchmal anhalten und den Druck herauslassen. Kontinuierlich Vollgas zu geben gelingt niemandem. Resümieren wir zum Abschluss: Führt uns unser (Lebens-)Rennen an das gewünschte Ziel? Rumpeln wir manchmal auch über die Randsteine, weil die Konzentration fehlt? Beachten wir immer die Hinweise in unserem Leben? Nehmen wir unsere Mitmenschen auf die (Lebens-)Reise mit? Wenn wir uns an Jesus orientieren und ausrichten, sind wir sicherlich auf dem richtigen Weg. Mit ihm haben wir immer den passenden Begleiter, der auch gerne das Steuer übernimmt, wenn uns einmal die Kraft ausgeht.
© Advent-Verlag Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung